06.05.2013, 13:56
Hier ist ja auch schon länger nichts mehr passiert.
Ich hab es jetzt endlich geschafft, mir Silent Hill Downpour zu besorgen. Nachdem ich zuletzt mal wieder Homecoming gespielt habe (das immer noch unfassbar schlecht ist), wollte ich zuerst gar nicht wirklich zuschlagen, aber na ja, Versuch macht klug. Ich komme zuerst zu den negativen Dingen.
Die Technik. Nicht die Grafik an sich, sondern viel mehr die Perfomance. Hier wurde wirklich geschlampt, das Spiel ruckelt sehr oft. Mal nur ein bisschen, manchmal aber so krass, dass das Spiel für 2-3 Sekunden komplett stehen bleibt. Wenn man sich dabei gerade in einem dunklen Bereich dreht, kann es vorkommen, dass man die Orientierung verliert. Als ich das Spiel zum ersten Mal eingelegt habe, musste ich noch ein Update ziehen, dass aber offensichtlich nicht dazu gedacht war, dieses Manko zu beheben.
Dann die Gegner. Laut Statistik habe ich jetzt 47% des Spiels geschafft und ich habe bis jetzt tatsächlich nur 3 verschiedene Gegnertypen kennengelernt. Auch die Kämpfe sind nicht der Rede wert. In der Regel reicht es, in Richtung des Gegners zu stehen und die Viereck-Taste zu triggern. Man kann zwar mit L2 in Kampfstellung gehen, aber das war bei mir noch nicht nötig. Vielleicht ändert sich das auf höheren Schwierigkeitsgraden, aber die früheren Teile waren da schon knackiger.
Das ist aber alles zu verschmerzen, denn ich persönlich halte das Spiel zu diesem Zeitpunkt für das beste Silent Hill seit 4. Es hat alles, was ein gutes Silent Hill für mich braucht. Silent Hill an sich ist schön groß, nicht riesig, aber man kann auf jeden Fall eine Menge entdecken. Der typische Charme, den man aus den Anfängen der Serie kennt, ist hier wieder da. Es ist neblig, zu ruhig und berdohlich. Man kann der Story folgen oder Nebenaufgaben erledigen, welche mehr oder weniger gelungen sind. Einige beschäftigen sich mit Sammelaufgaben, andere sind kurze Besuche in Häusern. Aber jede Nebenaufgabe beschäftigt sich thematisch mit Silent Hill und vertieft die Atmosphäre. Ich denke, deswegen wurde die Kämpfe bewusst simpel gehalten. Downpour wäre wahrscheinlich auch ganz ohne Kämpfe ausgekommen, da der Fokus ganz klar auf dem entdecken und erforschen von Silent Hill und dem dahinter liegt. Den Vorwurf nicht gruselig zu sein, muss sich Downpour ebenfalls nicht bieten lassen. Stellenweise hatte ich dieses Feeling der permanenten Angst, statt einfach mal nur kurz zu erschrecken. Vom Design und der Grundstimmung her orientiert sich das Spiel eher an den Teilen 2 und 4, als an 1, 3 oder Homecoming. Die Ausflüge in die Otherworld sind auch in der Hinsicht anders, dass sie die stressigsten (im positivem Sinne) Abschnitte des Spiels sind. Gefallen mir sehr gut.
Abschliessend würde ich sagen, dass man es hier mit dem ersten richtigen PS3-Silent Hill zu tun hat und trotz seiner Schwächen von Fans der Serie gespielt werden sollte.
Happiness in intelligent people is the rarest thing I've ever seen.
Ernest Hemingway